martedì 15 maggio 2012

der pubertierende Stern (zweite Teil)


Die ganze Galaxis wurde von einem nie zuvor gesehenen Lichtfunken zusammengerufen. Das letzte Zusammentreffen. Eine große Spannung verbreitete sich unter den Gruppen, in Erwartung dieses letzten Hinweises von Mutterkern. Im All wurde es plötzlich sehr still.

Als Mutterkern sich so endgültig zurückzog und ihr Licht nur ganz schwach leuchten ließ, wurde der jungen Galaxis bewusst, dass ihr eigenes Leben begonnen hatte. Sie würden jetzt keine Hilfe mehr von Mutterkern bekommen, im Gegenteil, sie mussten sich jetzt  vor ihr in Schutz nehmen.
Für die junge Galaxis war es nicht leicht die neue Realität zu verkraften. In jeder Gruppe herrschte eine bedrückte Stimmung. Die Sterne leuchteten kaum, die Planeten sahen blass aus. Sie hatten ihre Unbeschwertheit verloren; jetzt mussten sie Verantwortung übernehmen. Das war leichter gesagt als getan. Grosse Unruhe verbreitete sich in den einzelnen Gruppen. Es wurde viel über die neue Lage diskutiert  und das führte zu vielen Auseinandersetzungen. Plötzlich waren sich viele Gruppen untereinander nicht mehr so einig, und die Unsicherheit nahm zu. Doch gab es auch einige Gruppen, die sich gar keine Sorgen machten. Sie wünschten nach wie vor  unbeschwert zu spielen und waren zu faul, um nachzudenken oder zu feige eine Entscheidung zu treffen.
In der jungen Galaxis herrschte einige Jahrtausend ziemliche Misshelligkeit. Viele Gruppen lösten sich auf, andere zankten untereinander so sehr, dass sie sich heute noch streiten, andere fanden einen Weg des Zusammenlebens. Doch es gab eine ganze Reihe von Sternen und Planeten, die sehr rebellisch waren und ihre eigene Vorstellung durchsetzen wollten. Viele sprachen darüber wegzugehen, aber wohin? Allein ins All?
Die Gruppen, die ihr Zusammenleben gefunden hatten, schauten sehr besorgt auf die vielen anderen Gruppen, oder auf einzelne Sterne und Planeten, die sich noch nicht einig geworden waren. Es war eine sehr spannende Zeit in der Galaxis.

Jedoch, ... eines Tages, ganz unerwartet und äußerst sensationell, tanzte ein kleiner Stern aus der Gruppe heraus, und kündigte seine Entscheidung an, die Galaxis zu verlassen.
Die Gruppe, die er verließ, warnte ihn vor diesen Schritt; sie malte ihm tausende von Gefahren aus, sie weinte und  flehte ihn an, zu bleiben. Der kleine Stern hatte genug von dieser Gruppe, die jede Entscheidung auf morgen verschob. Er wollte etwas erleben. Er wollte etwas Neues entdecken. Er wollte das Leben spüren. Er hatte lange genug auf die Entscheidung der Gruppe gewartet. Er war ein sehr pfiffiger kleiner Stern und seine Augen funkelten blau wie ein großes Kornblumenfeld. Er war ein sehr lustiger Stern, immer auf Streiche und Spiele aufgelegt. Jedoch, jetzt war ihm ernst geworden. In seiner Gruppe wurde es ihm auf einmal zu eng und er wünschte sich, das All zu erforschen.
Mutterstern hatte aus ihrer Mitte alles beobachtet. Sie konnte ihn nicht zurückhalten und, wenn sie ihn zu sich gerufen hätte, wäre er nicht gekommen. Er war zu stark geworden.
Der kleine Stern verabschiedete sich von seiner weinerlichen Gruppe, winkte Mutterkern von weitem zu, und hoppla,... gab sich einen Ruck und hopste aus seiner Laufbahn heraus.

Nachdem er lange genug durch die Galaxis gekreist war, merkte er auf einmal, dass es immer dunkler wurde. Er hielt inne. Er war so lange gekreist und hatte nie zurückgeschaut, doch jetzt wollte er es tun. Er schaute zurück, um zu sehen, was er hinter sich gelassen hatte.
Er sah eine Myriade von Lichtpunkten. Ganz, ganz viele Lichter, die von einem  zartrosafarbenen Nebel umgeben waren,  als ob der rosa Nebel sie hätte umarmen wollen. Dann sah er den Spiralnebel, der über der Mitte der Galaxis leuchtete, wo Mutterstern war, ganz hoch oben war er zu sehen.
Der kleine Stern konnte einen momentlang vor Entzücken nicht die  Augen davon abwenden. Er sagte leise, „Das war mein Zuhause“. Ein Hauch von Wehmut schmerzte sein Herz. Er brauchte seinen ganzen Mut, um sich von diesem Blick zu trennen. Er zwang sich nach vorne zu schauen und was sah er? Schwarz. Alles war schwarz. Kein Licht. Er sah nur Dunkelheit. Der kleine Stern stand am Rande seiner Galaxis, er war bereit zu starten und plötzlich hatte er Angst. Ja, er hatte Angst. „Nun“, dachte der kleine Stern, „Was mache ich jetzt? Will ich vielleicht wieder zurück?“ Er dachte einen Augenblick nach und sofort kam eine Antwort. „Nein, ich werde nicht zurückgehen, ich will das All erforschen!“, sagte er sich.  „Aber, welche Richtung soll ich nehmen?“. Dann dachte er, „Einfach gerade aus.“ Der kleine Stern begann  seine unendliche Reise ins All.
Das einzige Licht, dass ihm als Wegführer diente war sein eigenes und darüber war er sehr, sehr froh. Wenn er sich selbst gesehen hätte, wäre er von seiner Schönheit bestimmt sehr überrascht gewesen. Seine goldene warme Farbe und seine vielen strahlendblauen Äuglein glitzerten im schwarzen All, wie blaue Saphire und gelbe Topase.
Der kleine Stern begann eine Reise, die mehr Hoffnungen als Ziele hatte. Seine Neugier und seine Spannung waren so groß, dass er auf seinem Weg sehr aufmerksam war und immer wieder glaubte, etwas zu sehen. Aber nichts Neues war zu sehen.
Es verging so viel und noch mal so viel Zeit, ohne dass ihm etwas begegnete, dass der kleine Stern schon zu zweifeln begann. Aber er gab nicht nach. Er beklagte sich nur manchmal und sagte zu sich selbst, „Wenn ich wenigstens wüsste, wohin dieser Weg führt.“ Ab und zu machte er eine Pause, um sich auszuruhen, aber auch nur, um sich auszuruhen, denn wenn er eine Orientierung gesucht hätte, wäre es vergeblich gewesen. Das Nichts, was vor ihm stand sah wie eine schwarze Wand aus.

Als er eines Tages etwas aus der Weite wahrnahm, blieb er erst einmal stehen und dachte bei sich, „Ist da etwas oder bilde ich es mir nur wieder ein?“. Er sah nochmals hin. Tatsächlich, es war etwas zu erkennen. „Was ist das?“ fragte sich der kleine Stern. Er schaute noch einmal hin und wahrhaftig, er sah einen Gegenstand mit großer Geschwindigkeit auf ihn zurasen. Der Schreck verschlug ihm den Atem. „Um Himmelswillen“, schrie er, als er erkannte, was auf ihn zukam.
Es war ein riesiger Meteorit, der im All einen Stern oder einen Planet suchte, mit dem er zusammenprallen konnte. Die Meteoriten, das wusste der kleine Stern, waren bekannte Zerstörer. Er hatte in seiner Gruppe öfters darüber gehört, aber hatte natürlich noch nie einen gesehen, außerdem wusste er, dass eine Gruppe, dank ihrer Abwehrkraft einigermaßen gegen Meteoriten geschützt war.
Ganz erschrocken und zitternd schrie der kleine Stern, „Was soll ich machen? Was soll ich machen?“ Die Aufregung ließ ihn keinen klaren Gedanken fassen. Er stand da, wie gelähmt und sah, wie der große Meteorit immer näher auf ihn zukam. Als er so viel Angst verspürte, dass er beinahe erstickt wäre, kam ihm ein Geistesblitz, wie er sich retten konnte. Der Überlebenswille hatte seinen Geist geweckt.
Er dachte, „Der Meteorit kommt auf mich zu, weil ich so hell bin. Also, jetzt mache ich ganz schnell alle meine Augen zu, damit ich weniger strahle und dann springe ich schnell nach rechts. Ich muss schneller als ein Blitz sein. Ich muss den Meteorit überraschen und ihn reinlegen. Das ist meine einzige Chance.“ Noch schneller als schnell schloss der kleine Stern seine tausend und aber tausend Augen und sprang rasch nach rechts, genau in dem Augenblick, als der Meteorit an ihm vorbeisauste. Schwitzend und zitternd hielt er noch kurz inne, bevor er seine tausend Äuglein wieder zu öffnen wagte. Dann riskierte er einen kurzen Blick in die Richtung des Meteoriten. Er sah ihn. Er sah, wie dieser wütend  zurückschaute, jedoch keine Bedrohung mehr für den kleinen Stern war. Ihm war nämlich bekannt, dass Meteoriten sich nur vorwärts bewegen können. Also, er hatte es geschafft. Er war sehr stolz auf seine eigene Rettungsaktion, doch gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass Gefahren keine Märchen waren, sondern Wirklichkeit. Er nahm sich fortan vor, noch besser aufzupassen.

Der kleine Stern nahm seine Reise wieder auf. Er sah zwar immer noch das Nichts vor sich, aber er hatte jetzt die Hoffnung, dass etwas in der Nähe sein konnte.
Denn die Begegnung mit dem Meteoriten bedeutete, dass irgendwo eine Explosion stattgefunden hatte.  „Was und wo wird etwas explodiert sein?“, fragte sich der kleine Stern erwartungsvoll. „Bin ich vielleicht in der Nähe einer neuen Galaxis oder auf einer Sternenbahn?“ Ihm fiel ein, mal von wandernden Sternen gehört zu haben. Es waren Sterne, die einen Weg gingen, der nur für sie bestimmt war und man durfte ihnen auf ihrem Weg weder begegnen noch ihn überkreuzen. Das Überkreuzen dieser Sternenbahnen war streng verboten und wurde auch bitter bestraft. Die Wandersterne  hätten den kleinen Stern direkt in einen Meteoritenregen befördert, aus dem er niemals lebend herausgekommen wäre, wenn sie ihn auf ihren Weg erwischt hätten. Diese  Gedanken machten ihm etwas Angst,  aber seine Zuversicht war groß. Auf einmal fühlte er sich ganz glücklich.
Der Weg kam ihm nicht mehr so lang vor, die Dunkelheit nicht mehr so schwarz. Die Freude tanzte in seiner Mitte und seine Augen blitzten dreimal so blau als sonst. Warum seine Freude so herumtanzte konnte der kleine Stern sich nicht erklären, sie war plötzlich entstanden und es war ein derartig schönes Gefühl, dass er im All schneller zu kreisen begann. Er fühlte sich auf einmal frei. So frei wie noch nie.

Wie lange er kreiste oder wieweit er vorwärts kam, weiß niemand. Im All gibt es keine Zeit und keine Entfernungen. Man geht einfach immer weiter, mal links, mal rechts, mal auch zurück. Es spielt keine Rolle. Das All ist so unendlich groß, dass man gar nicht merkt, wie weit man kommt oder wie viel Zeit man braucht. Genau so empfand es auch der kleine Stern, weil er keine blasse Ahnung hatte, wie lange und wieweit er schon gegangen war und überhaupt in welche Richtung.

Eines Tages sah er weit vor sich einen langen leuchtenden Streifen. „ Oh!“ rief er, „es gibt etwas Neues.“ Der leuchtende Streifen sah nicht bedrohlich aus, wie der Meteorit und war auch nicht so schnell,  aber trotzdem stellte er fest, dass er schneller voran kam wie er selber. Seine Neugier wurde größer und größer. Der kleine Stern wollte unbedingt wissen, wer jetzt  auf ihn zukam.
Er funkelte dem leuchtenden Streifen mit all seinen Augen Lichtsignale zu, um ihm mitzuteilen, dass er gut gesonnen war und er auf ihn zukommen sollte. Der Lichtstreifen bewegte sich auf einmal anders und zwar so, dass die Streifen im Wellentakt tanzten. Der kleine Stern fing an zu jubeln. „Er hat mich verstanden, er hat mich verstanden. Er kommt auf mich zu.“ schrie er glücklich und etwas aufgeregt.
Als die Beiden sich trafen machte der kleine Stern zum ersten Mal die Bekanntschaft mit einem Kometen. Ihm waren die Kometen bekannt, aber er hatte noch nie einen gesehen. Jetzt stand einer vor ihm. Er schaute ihn fasziniert an. Er sah wunderschön aus, eingehüllt in seinem langen, leuchtenden Schweif.
Der Komet zeigte sich auch sehr erfreut, so einem netten Stern begegnet zu sein. Allerdings wunderte er sich, dass so ein junger Stern  allein im All reiste. Er äußerte seine Gedanken und fragte: „Ist es nicht zu gefährlich für dich, allein im All zu sein?“ „Das habe ich schon bemerkt“, sagte der kleine Stern. „Ich bin einem riesigen Meteoriten begegnet und habe es allein geschafft ihm auszuweichen.“ Der Komet bewunderte den kleinen Stern und forderte ihn auf, die ganze Geschichte zu erzählen. Er mochte persönlich auch keine Meteoriten. Nachdem der kleine Stern seine aufregende Geschichte ausführlich erzählt hatte, wünschte er sich so viel wie möglich vom Komet zu hören, denn er erwartete von ihm viel, viel Spannendes.
Der kleine Stern hörte lange und gerne zu, aber er musste immer wieder den Komet anschauen. Das lenkte ihn ab, aber der Komet sah einfach zu schön aus. Er stand vor ihm, eingehüllt in seinen leuchtenden Schweif, der so glitzerte, als ob er mit tausenden Brillianten und Perlen bestickt worden wäre und um ihn herum schwebte ein grün-rosafarbener Nebelschleier, der  wie Perlmutt schimmerte. Er sah wie eine wunderschöne Fee aus. Der kleine Stern sah ihn wie verzaubert an und  konnte  nicht mehr aufmerksam zuhören. Der Komet schaute ihn mit seinen großen strahlend violett-blauen Augen an und konnte nicht verstehen, warum der kleine Stern ihn plötzlich so verträumt  anstarrte. „Sind meine Erzählungen langweilig?“ fragte er ihn. Der kleine Stern wachte plötzlich, wie aus einem tiefen Traum auf. Oh Himmel, war ihm das peinlich. „Nein, nein,“ sagte er vehement , „Ich will noch mehr hören, du sollst alles erzählen, was du erlebt hast.“
Der Komet musste über diesen plötzlichen Ausbruch herzlich lachen, weil er den kleinen Stern sehr drollig fand. „In Ordnung“, sagte er, „was willst du noch alles wissen?“ „Alles!“, antwortete wissbegierig der kleine Stern. Er erfuhr, wie viel es im All noch zu sehen gab. Man musste nur lange genug reisen und nicht müde werden oder die Hoffnung verlieren.
Der Komet erzählte von Galaxien, die nur von Sternen bewohnt waren und keinen Planet kannten. Aus einer dieser Galaxien war er ausgerissen, weil es dort vor lauter Langeweile nur noch Streit gab. Die Sterne explodierten einer nach dem anderen aus Wut oder Zorn. Es war nicht mehr auszuhalten und zudem auch noch gefährlich. Der Komet warnte den kleinen Stern, sich nicht in der Nähe dieser Galaxien  aufzuhalten, da sehr wahrscheinlich die Meteoriten aus den Explosionen dieser streitsüchtigen Sterne entstanden seien.
Dann erfuhr der kleine Stern von der schönsten Galaxis, der Galaxis, die der Komet am Schönsten fand. Der Komet erzählte, dass er ihr zufällig begegnet war und  sie sei unbeschreiblich schön.  Es war eine Galaxis aus grünen Planeten und goldenen Sternen. Die grüne Farbe der Planeten war nicht einheitlich, sondern es waren alle Grüntöne des Universums in ihnen vorhanden. Die Sterne strahlten ihr goldenes warmes Licht  auf die vielfältigen Grüntöne der Planeten, wodurch  eine blau-türkis-goldene schimmernde Farbe entstand, die in die ganze Galaxis  hineinreflektiert wurde. Man konnte sie schon von weitem sehen. Diese Galaxis hieß Aliverdi. Es war eine kleine Galaxis und sie hatte keinen Mutterkern. Diese letzte Nachricht verschlug dem kleinen Stern die Worte. Er blickte ungläubig auf den Komet und fragte noch einmal, „Die Galaxis Aliverdi hat keinen Mutterkern?“ Der Komet, der sich darüber informiert  hatte, erklärte, dass diese  Galaxis ein Treffpunkt für ausgerissene Sterne und Planeten war. „Ja“ sagte der Komet, „Stell dir vor, es sind alles Ausreißer. Sie haben sich selbständig gemacht, untereinander organisiert und eine eigene Galaxis aufgebaut. Sie sind alle etwas rebellisch und provozieren einander gern, aber sie sind nie langweilig. Sie sind sehr kreativ und denken sich immer etwas Neues aus. Nichts in dieser Galaxis bleibt länger als tausend Jahre gleich. Manchmal ändern sich Dinge sogar schneller. Da musste der kleine Stern noch eine brennende Frage loswerden: „Wie sind die Gruppen in der Galaxis Aliverdi aufgeteilt?“ „Gruppen?“ fragte der Komet. „Da gibt es keine Gruppen. Jeder Planet hat seinen Stern. Nur ab und zu kann es vorkommen, dass ein Stern zwei Planeten bestrahlen muss, aber das regelt sich schnell, weil immer wieder ein neuer Ausreißer kommt.“  Man sagt, dass diese Galaxis sich dank der besonderen Ausstrahlung ihrer Bewohner so genial entwickelt hat. Ich hätte gerne selbst da gewohnt, aber nachdem ich mich entschieden habe, ein Komet zu sein, bin ich für eine Galaxis nicht geeignet, weil ich zu schnell bin und viel Platz brauche, außerdem liebe ich es unterwegs zu sein.“
Der kleine Stern hatte sehr aufmerksam zugehört. Dann sagte der Komet noch,  „Du solltest zu dieser Galaxis reisen, ich glaube sie ist das Richtige für dich, obwohl bis dahin noch ein sehr, sehr langer Weg zurückzulegen ist.“
Der kleine Stern fragte, „Meinst du, dass sie mich aufnehmen werden?“ „Es kommt auf dich an“, antwortete der Komet, aber mehr sagte er nicht.  Auch auf das Drängen und den Ansturm der vielen Fragen,  die der kleine Stern stellte, sagte der Komet nichts mehr. Er benahm sich plötzlich sehr geheimnisvoll.
Dann fuhr er mit seinen Erzählungen fort. Er erzählte von der traurigsten Galaxis, die er je gesehen hatte. Die traurigste Galaxis wurde auch die Lichtlose genannt. Sie bestand nämlich nur aus Planeten. Alle kreisten im Dunkeln herum und warteten, dass von irgendwo ein Licht auf sie zukommen würde. Diese Planeten waren ununterbrochen am Jammern, warfen sich gegenseitig vor, unfähig zu sein und erwarteten von den Anderen, was sie selber nicht tun wollten, nämlich auf Sternensuche gehen. Der Komet sagte dazu, „diese Galaxis war nicht nur die traurigste sondern auch die dümmste Galaxis, die ich je gesehen habe. Ich warne dich davor, kleiner Stern. Gehe nicht in ihre Nähe, denn du bist noch zu unerfahren und würdest von dem Gejammere so verwirrt werden,  dass du die Gefahr nicht erkennen würdest oder nur dann, wenn es zu spät wäre. Sie würden dein ganzes Licht aussaugen. So gierig und dumm sind sie. Ich bin gut davon gekommen, weil ich sehr schnell bin. Ich konnte es sogar wagen, mehrere Male um diese Galaxis herumzukreisen und alles zu beobachten, ohne gefangen zu werden.“
Der kleine Stern hörte erstaunt zu und wünschte sich immer bei dem Komet  bleiben zu dürfen.
Doch der Komet wollte seine Reise wieder fortsetzen. Bevor er sich aber auf den Weg machte, brach er plötzlich in Lachen aus und fragte den kleinen Stern, „Wo kommst du überhaupt her? Wo willst du überhaupt hin? Vor lauter Freude, dir begegnet zu sein, habe ich ganz vergessen dich das zu fragen“.  Der kleine Stern wurde etwas verlegen, weil er sich schämte, so ziellos zu sein. Aber er war ein ehrlicher Stern und deshalb beichtete er dem Komet, dass er aus seiner Galaxis gegen den Willen der Anderen ausgerissen war und jetzt eine Bleibe suchte. Der Komet hörte der Erzählung des kleinen Sterns sehr aufmerksam zu.
Seine großen Augen strahlten Liebe und Freude für den kleinen Stern aus und, bevor er sich entgültig auf die Reise machte, sagte er noch zu ihm, „Lieber kleiner Stern, einige meiner Erfahrungen habe ich dir mitgeteilt, aber viele und noch viel mehr als viele, wirst du auf deinem Weg machen müssen. Nur eins darfst du niemals außer Acht lassen, deine innere Stimme. Diese Stimme bist du selber und sie spricht nur für dich. Du solltest sie nie überhören. Gleich wo du bist, gleich welche Ziele du dir vornimmst, diese Stimme wird dir deine Wahrheit sagen. Wenn du ihr wirklich zuhörst, wird sie dein Wegweiser werden. Das wünsche ich dir.“
Danach hob sich der Komet, schüttelte sorgfältig seinen langen glitzernden Schweif und startete mit einem lauten Freudenschrei ins All..........

Nessun commento:

Posta un commento