lunedì 28 maggio 2012

al me dialet - dialetto rivano


Al me dialet


To´porta´via con mi
en sac de ani ndrio
quandera zovena
quand che se feva l ámor.

To´ porta via, cosi  come te ere
denter de mi , cosi sensa pensar
me sentiva con ti come a me casa,
e quan gaveva fret, te me scaldeve el cor.

Te me conteve storie
de Riva e dei paesoti,
storie de la Rocheta
e storie del me lac.

E´za pasa´ tant temp
da quand che sem partii,
a Riva i parla en ponta
e a ti gnanca i te conta.

Son deventaa grisa e mpoc veciota
e ho mpara´a parlar come i foresti
ma quan che gavevo nostalgia
 te ere li a farme compagnia.

Ho parla´de ti ai me puteloti
che i vegniva a Riva da foresti
 i te vol  tuti ben come a so mama
anca se tanta zent la ne condana.

Quan che parlo de ti con quei de Riva
i me varda de travers e po i  me ziga
„sto dialet l´e´roba vecia, de na volta“
e mi me vardo ntorno em poc stravolta.

Alora anca ti, no te se´pu de Riva
ti, che come mi te sere nat
su per en croz o dent en toc de lac
en quel paes che ghe ciameven „ nos „.


Graziella  Torboli

giovedì 24 maggio 2012

Gedanke

Die Schule  sollte eine Herausforderung für die Stärke der Jugend sein und nicht eine Verwaltung ihrer Schwäche.

G.Torboli

lunedì 21 maggio 2012

B. Russel


Der Bericht eines dummen

Menschen über die Aussprüche

eines klugen Mannes ist niemals

genau, weil er das Gehörte

unbewußt so umwandelt,

daß er es verstehen kann.



Bertrand Russel




Konfuzius


Gefahr entsteht, wo einer sich auf seinem Platz sicher fühlt.

Untergang droht, wo einer seinen
Bestand zu wahren sucht.

Verwirrung entsteht, wo einer alles in Ordnung hat.




Konfuzius

giovedì 17 maggio 2012

Der pubertierende Stern ( dritte Teil)


Der kleine Stern blieb erst einmal wie versteinert stehen. „War es ein Traum?“ dachte er.
Plötzlich fühlte er sich sehr einsam und verspürte große Lust zu weinen. Das tat er dann auch. Er weinte bittere Tränen. Seine tausend und abertausend Augen brachen in Tränen aus und im All wurde es eine zeitlang ziemlich nass. Die dicken Tränen flossen und flossen, der kleine Stern konnte einfach nicht mehr aufhören zu weinen. Doch plötzlich hörte er eine leise Stimme, welche die Worte des Kometen wiederholte. Er konnte es nicht fassen. Er hörte und hörte immer wieder diese Stimme, die aus ihm kam. Er vergaß prompt zu weinen und fühlte sich auf einmal glücklich. Er hatte etwas in sich entdeckt, das ihn nie im Stich lassen würde: Seine innere Stimme. Ja, er war jetzt nicht mehr so einsam und fühlte sich plötzlich sehr stark. „Dann nichts wie los! „schrie der kleine Stern ganz laut und mit einem hohen Sprung stürzte er sich ins dunkle All.

Auf seiner Reise musste er immer wieder an die Worte des Kometen denken und das half ihm manche Gefahren zu vermeiden. Doch nicht alle.
Er reiste schon wieder so lange durch das All, dass er dringend eine Abwechselung nötig hatte. Der kleine Stern sehnte sich regelrecht danach. Deshalb war er freudig überrascht,  als er in der Ferne ein Funkeln sah. „Was wird das sein?“ fragte sich neugierig der kleine Stern. Je näher er kam umso stärker leuchtete das Licht. Der kleine Stern brannte vor Neugier. „Endlich habe ich etwas gefunden“, sagte er sich erfreut. Er zielte mit all seiner Kraft auf das Licht zu und plötzlich war er da.

Er befand sich vor einer ziemlich kleinen Galaxis, die so weiß wie Schnee war. Die Planeten waren mit Vulkanen besäht und aus den Kratern spuckten sie ununterbrochen weiße Staubwolken, die sich kurz danach wieder auf die Planeten und Sterne niederließen. Die weiße Farbe reflektierte das Licht der Sterne, aber es war kein warmes Licht sonder ein kaltes. Die Galaxis sah wie tiefgefroren aus.
Der kleine Stern näherte sich ihr, um alles besser zu betrachten. Er spürte, dass etwas Unheimliches im Spiel war, aber seine Neugierde war zu groß. Auf einmal stand er mitten in der Galaxis. Er blickte auf die Vulkane, die ununterbrochen diesen weißen Staub spuckten. Es herrschte eine eisige Stille. Er nahm etwas von diesem Staub, um ihn besser zu betrachten und war überrascht über die Formen der Staubkörnchen. Sie sahen wie winzige Kristalle aus, ähnlich wie Schneeflocken. Er bewunderte eine Weile die vielen schönen Muster dieses weißen Staubes. Plötzlich merkte er, dass er auch gut roch und er hielt ihn lange an seine Nase, weil der Duft so angenehm war. Ein Gefühl des Schwebens nahm von ihm Besitz und er sah auf einmal die Landschaft ganz bunt. Die Planeten sahen plötzlich wie rote dreieckige Gestalten mit einem großen schwarzen Hut aus. Dann hörte er es ganz laut lachen, aber er konnte nicht feststellen, woher das Gelächter kam. Er schwankte hin und her, und dabei sah er, dass die Dreiecke mit Hut  auf einmal flammende Augen und einen grinsenden Mund hatten. Der kleine Stern war fassungslos. Er hörte in seiner Nähe unheimliche Stimmen, die ihm zuredeten, „Rieche weiter an den Schneeflocken, probiere sie, es wird dir danach gut gehen!“
Dann hörte er wieder das Gelächter. Auf einmal spürte er eine große Angst. Trotz seiner schwindligen Verfassung konnte er noch einigermaßen klar denken und machte den Versuch sich fortzubewegen. Da wurde er direkt von einem Dreieck mit Hut festgehalten, das sagte „Du darfst nicht weggehen, wir brauchen dich, wir brauchen dein Licht, deine Energie.“ Der kleine Stern fragte mit einer ganz schwachen Stimme, „Ihr wollt mein Licht? Wie soll das gehen? Ich brauche mein Licht selber, denn ohne es wäre ich kein Stern mehr.“ Die weißen Planeten hielten ihn aber weiter fest und erzählten ihm, dass mitten in ihrer Galaxis ihr Chef wohnen würde, der ein riesiges schwarzes Loch war. Der Chef verlange täglich nach Nahrung und sie mussten sie ihm  besorgen. Er aß immer nur Sterne,  weil sie viel Licht hatten und er brauchte dieses Licht zum Weiterleben. Er hatte schon seine eigenen Sterne zu Hunderten verschluckt,  und die, die übriggeblieben waren, reichten gerade aus, um die Galaxis zu beleuchten. „Deshalb haben wir diesen weißen Staub erfunden. Er zieht durch seinen weißleuchtenden Schimmer herumstreunende Sterne an und, wenn sie ihn riechen, dann sind sie leicht zu fangen.“ „Also“, sagten sie, „wir müssen immer wieder Sterne fangen, sonst wird unser schwarzes Loch uns alle vernichten.“
Der kleine Stern geriet in Panik und schrie so laut er konnte: „Ich will nicht vom schwarzen Loch geschluckt werden!“
Er begann zu weinen und machte immer wieder den Versuch, sich von den umstehenden Planeten zu befreien. Auf einmal sahen sie wieder normal aus, weiß mit rauchenden Vulkanen. Ihr Lächeln sah aber nach wie vor grausam aus. Sie waren viele und er war nicht nur allein, sondern auch kleiner. Er fühlte sich ausgeliefert und weinte bitterlich. Tausende von Tränen stürzten aus seinen Augen, sie liefen so schnell, dass sie wie Wasserfälle aussahen. Er schluchzte so laut,  dass er gar nicht bemerkte, was um ihn herum geschah.
Als er doch vorsichtig wagte, einen Blick um sich  zu werfen, stellte er überrascht fest, dass die Planeten nicht mehr bei ihm waren. Seine Tränen waren in die Vulkane gelaufen und hatten sie teilweise gelöscht. Das hatte die Planeten so erschreckt, dass sie ihn kurz allein gelassen hatten, um sich den Vulkanen  zu widmen.
Der kleine Stern sah plötzlich die Möglichkeit zu fliehen. Er schaute schnell um sich und sagte sich dann, „Nichts wie weg !“
Noch lange nach seiner Flucht hörte er die schrecklich wütenden Schreie des schwarzen Loches, das seine Mahlzeit ins Nichts verschwinden sah.

Der kleine Stern befand sich endlich wieder auf der Reise und hatte vieles zum nachdenken. „Eigentlich,“ dachte er, „war bis jetzt nur die Begegnung mit dem Komet ein gutes Erlebnis.“  Er  fühlte sich etwas deprimiert. „Warum gibt es so wenig Gutes im All?“ dachte der kleine Stern. Er wünschte sich, endlich einer Gruppe lustiger Sterne zu begegnen und mit ihnen eine schöne Zeit zu verbringen. „Aber wo werden sie sein? Wie weit muss ich noch reisen?“ Dann dachte er an die beruhigenden Worte des Kometen und fühlte sich wieder mutig.

Seine Reise dauerte schon Jahrhunderte lang, als er endlich ein Leuchten in der Ferne  entdeckte. „Oh“, sagte er sich, „etwas Neues ist in Sicht.“
Der Lichtpunkt leuchtete immer stärker und er konnte jetzt auch die Farbe Pink erkennen. Ja, das Licht leuchtete pinkfarbig. Ganz lustig. Das hatte der kleine Stern noch nie gesehen. Das war aber nicht alles. Das Licht leuchtete sprungweise, mal nach oben, mal nach unten, mal auf die Seite, als ob es nach einem Rhythmus getanzt hätte. „Was wird das nur sein?“, fragte sich der kleine Stern. Er war jetzt noch vorsichtiger geworden. Er legte keinen Wert darauf, wieder in irgendeine Falle zu treten. Also hielt  er sich in sicheren Abstand, um alles zu beobachten. Er stellte erst einmal fest, dass es keine Galaxis war, sondern eine große Gruppe von Sternen und Planeten. Aber was für welche! Er sah sie herumspringen, tanzen und singen. Außerdem hatten sie ganz eigenartige Formen. Sie sahen nicht wie übliche Sterne und Planeten aus. Jeder von ihnen hatte ein anderes Aussehen. Niemand bemerkte den kleinen Stern, da alle mit Tanzen und Singen beschäftig waren. Sie bewegten sich alle miteinander, aber keiner berührte den Anderen. „Komisch“, dachte der kleine Stern.
Nachdem er lange zugeschaut hatte, fühlte er sich sicher genug, um sich bemerkbar zu machen. Die Musik war sehr laut und der Gesang ebenfalls. Doch schaffte er es trotzdem, sich zu verständigen und wurde freudig empfangen. Die Sterne und Planeten drängelten sich direkt um den kleinen Stern und  stellten ihm viele Fragen. Was sie besonders interessierte war das Aussehen des kleinen Sterns.  „Du siehst so altmodisch aus, wo kommst du her?“ fragten sie alle und lachten. Wie der kleine Stern sich über ihr Aussehen gewundert hatte, fanden die anderen seines zum totlachen.
Bald erfuhr er, dass jeder in dieser Gruppe sein Aussehen beliebig verändern konnte. Einer sah wie ein Halbmond aus, ein anderer wie eine Schnecke, eine Blume, ein Vogel, ein Sechseck oder eine Ziege.  So war nicht mehr zu erkennen, wer Stern oder Planet war. Der kleine Stern konnte sich diese Ansammlung von Gestalten nicht genug anschauen. Er fühlte sich aber mit ihnen wohl. Sie waren immer gut drauf und er konnte frei entscheiden, was er tun wollte.
Doch nach einiger Zeit wurde dem kleinen Stern diese Dauerparty langweilig. Ihm fehlte etwas, aber er wusste nicht genau was. Der Abschied von dieser Sternengruppe fiel ihm nicht leicht, nicht zuletzt, weil alle wissen wollten, warum er sich nicht mehr wohl fühlte. Sie waren  sehr überrascht und auch etwas beleidigt.  Doch der kleine Stern ließ sich nicht festhalten. Er hatte entschieden, weiterzugehen. Aber bevor er aufs Neue startete, sagte er zu ihnen: „Es war schön euch zu erleben, aber mir reicht es nicht, mein Aussehen zu verändern, um mich anders zu fühlen. Man bleibt der, der man ist und das ist auch gut so. Ich will herausfinden, wer ich bin und will mich nicht hinter einer Maske verstecken. Könnt ihr mich verstehen?“ - fragte der kleine Stern. Er sah erstaunte Gesichter vor sich. Sie verstanden ihn nicht. „Na gut“, sagte sich der kleine Stern, “mehr kann ich auch nicht sagen“, er grüßte alle und nahm seine Reise wieder auf.

Wie weit war der kleine Stern weitergereist? Wie lange war er unterwegs gewesen? Niemand kann es sagen. Nur eines gab den Beweis, dass die Zeit, viel Zeit vergangen war, dass der kleine Stern wieder etwas gewachsen war. Er sah nicht mehr so winzig aus und sein Leuchten hatte sich verstärkt. Doch auch seine Sehnsucht eine Bleibe zu finden war größer geworden, leider ohne Erfolg. Manchmal packte ihn die Wut und manchmal die Verzweiflung. „Warum finde ich nicht, was es mir gefällt? Wo ich mich wohl fühle? Wo ich bleiben möchte?“.

Er tobte durch das All, er musste seine Wut und seine Verzweiflung loswerden. Er begann Purzelbäume durch das All zu schlagen, glitt in Zick-Zacklinien wie eine Schlange, schrie wie ein Verrückter, lachte und weinte und hätte auch gerne mit jemand gestritten, aber mit wem?  Aber auch das Verrücktspielen ließ nach, und der kleine Stern wusste, dass er wieder auf die Suche gehen musste. Nach seinem Herumtoben fühlte er sich etwas besser, aber er war trotzdem unzufrieden und etwas unglücklich.“ Was fehlt mir? Nur eine Bleibe?“
Die Worte des Kometen kamen ihm immer wieder in den Sinn. „Höre auf deine innere Stimme“. Er achtete darauf, doch trotz aller Mühe, konnte er nichts hören; es war so, als ob seine innere Stimme verstummt wäre. „Wieso spricht sie nicht mehr?“ rätselte der kleine Stern.

Wohl oder übel, machte sich der kleine Stern wieder auf die Reise. Sein Weg führte ihn durch kosmische Nebelstürme, zu Meteoritenbanden und Sternenexplosionen, aber irgendwie schaffte er es immer wieder sich zu retten. Darüber war er sehr stolz und erkannte zunehmend, warum er diese Reise unternommen hatte.  Er erkannte, dass er selbst der Mittelpunkt seiner Reise war. Er war sein eigenes Ziel. Mit der Zeit war er ein erfahrener Stern geworden. Er fühlte sich im All nicht mehr so fremd, auch wenn er bislang nicht gerade von Freunden umringt war.

Eines Tages hörte er ganz plötzlich seine innere Stimme wieder. Vor Überraschung hielt er die Luft an. Er hörte: „Suche die Galaxis Aliverdi“. Der kleine Stern staunte nicht wenig, weil er diese Galaxis ganz vergessen hatte. Das war doch die schöne Galaxis,  von der der Komet  erzählt hatte.
Noch nie hatte der kleine Stern so begeistert seine Reise fortgesetzt . Er fühlte wie nie zu vor ein riesiges Glücksgefühl. Lange Zeit musste er sich im All durchfragen, bis er dieses Ziel erreicht hatte.

Eines Tages sah er in der Ferne einen türkis-blau schimmernden Nebel. „Ob ich sie endlich gefunden habe?“
Der kleine Stern konnte die Spannung kaum aushalten. Er näherte sich immer mehr bis er ein grün-blau funkelndes Licht erkannte. Bevor er aber in die Galaxis eintrat,  er hatte gelernt vorsichtig zu sein, blieb er noch eine Weile stehen, um sich umzusehen. Unser kleiner Stern war sehr aufgeregt. Die Schönheit dieser Galaxis war unbeschreiblich, er konnte sich vor Entzücken nicht rühren.
Das All um die Galaxis herum sah am Tag aus, wie die Morgenröte. Die grünen Planeten schmückten sich mit dem Nebelschleier und tanzten im goldenen Schimmer der Sterne. Die goldenen Sterne schauten auf die Morgenröte und schminkten sich mit der reflektierten roten Farbe. Mit einem Mal hörte man einen Planet singen. Alle lauschten regungslos. Die Melodie versetzte die gesamten Himmelskörper in eine Traumatmosphäre. Der kleine Stern war so gerührt, dass er nicht merkte, dass Freudentränen  aus seinen Augen flossen. Lange, nachdem der Gesang aufgehört hatte, stand er noch verträumt da, als er von zwei hübschen Sternen, die gerade vorbeispazierten, gesichtet wurde.
Sie riefen ihn zu sich und begrüßten ihn freundlich. Dann fragten sie danach, was er suche. Sie waren äußerst neugierig. Der kleine Stern musste alles, aber auch alles erzählen. Es dauerte nicht lange, bis der kleine Stern so zwei Freunde gefunden hatte. Zu dritt reisten sie nun durch die Galaxis. Die beiden Sterne waren sehr stolz auf ihr Zuhause und wollten dem kleinen Stern alles zeigen. Der kleine Stern platzte vor Begeisterung, noch nie hatte er so viel Schönes und so viele fröhliche Himmelskörper gesehen. Endlich hatte er gefunden, was er so lange gesucht hatte und er wünschte sich hier zu bleiben.
Hier hatte er Freunde gefunden, die ihn verstanden. Hier konnte er sich selber sein, hier fühlte er sich zu Hause..........

Und als er tausend Jahre später, einen jungen hellgrünen Planeten kennen lernte, dessen violett-grüne Augen mehr zu ihm sprachen, als viele, viele Worte, wusste er direkt, auf wen er sein Licht in die Ewigkeit ausstrahlen würde.

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Graziella Torboli
April 2002

martedì 15 maggio 2012

der pubertierende Stern (zweite Teil)


Die ganze Galaxis wurde von einem nie zuvor gesehenen Lichtfunken zusammengerufen. Das letzte Zusammentreffen. Eine große Spannung verbreitete sich unter den Gruppen, in Erwartung dieses letzten Hinweises von Mutterkern. Im All wurde es plötzlich sehr still.

Als Mutterkern sich so endgültig zurückzog und ihr Licht nur ganz schwach leuchten ließ, wurde der jungen Galaxis bewusst, dass ihr eigenes Leben begonnen hatte. Sie würden jetzt keine Hilfe mehr von Mutterkern bekommen, im Gegenteil, sie mussten sich jetzt  vor ihr in Schutz nehmen.
Für die junge Galaxis war es nicht leicht die neue Realität zu verkraften. In jeder Gruppe herrschte eine bedrückte Stimmung. Die Sterne leuchteten kaum, die Planeten sahen blass aus. Sie hatten ihre Unbeschwertheit verloren; jetzt mussten sie Verantwortung übernehmen. Das war leichter gesagt als getan. Grosse Unruhe verbreitete sich in den einzelnen Gruppen. Es wurde viel über die neue Lage diskutiert  und das führte zu vielen Auseinandersetzungen. Plötzlich waren sich viele Gruppen untereinander nicht mehr so einig, und die Unsicherheit nahm zu. Doch gab es auch einige Gruppen, die sich gar keine Sorgen machten. Sie wünschten nach wie vor  unbeschwert zu spielen und waren zu faul, um nachzudenken oder zu feige eine Entscheidung zu treffen.
In der jungen Galaxis herrschte einige Jahrtausend ziemliche Misshelligkeit. Viele Gruppen lösten sich auf, andere zankten untereinander so sehr, dass sie sich heute noch streiten, andere fanden einen Weg des Zusammenlebens. Doch es gab eine ganze Reihe von Sternen und Planeten, die sehr rebellisch waren und ihre eigene Vorstellung durchsetzen wollten. Viele sprachen darüber wegzugehen, aber wohin? Allein ins All?
Die Gruppen, die ihr Zusammenleben gefunden hatten, schauten sehr besorgt auf die vielen anderen Gruppen, oder auf einzelne Sterne und Planeten, die sich noch nicht einig geworden waren. Es war eine sehr spannende Zeit in der Galaxis.

Jedoch, ... eines Tages, ganz unerwartet und äußerst sensationell, tanzte ein kleiner Stern aus der Gruppe heraus, und kündigte seine Entscheidung an, die Galaxis zu verlassen.
Die Gruppe, die er verließ, warnte ihn vor diesen Schritt; sie malte ihm tausende von Gefahren aus, sie weinte und  flehte ihn an, zu bleiben. Der kleine Stern hatte genug von dieser Gruppe, die jede Entscheidung auf morgen verschob. Er wollte etwas erleben. Er wollte etwas Neues entdecken. Er wollte das Leben spüren. Er hatte lange genug auf die Entscheidung der Gruppe gewartet. Er war ein sehr pfiffiger kleiner Stern und seine Augen funkelten blau wie ein großes Kornblumenfeld. Er war ein sehr lustiger Stern, immer auf Streiche und Spiele aufgelegt. Jedoch, jetzt war ihm ernst geworden. In seiner Gruppe wurde es ihm auf einmal zu eng und er wünschte sich, das All zu erforschen.
Mutterstern hatte aus ihrer Mitte alles beobachtet. Sie konnte ihn nicht zurückhalten und, wenn sie ihn zu sich gerufen hätte, wäre er nicht gekommen. Er war zu stark geworden.
Der kleine Stern verabschiedete sich von seiner weinerlichen Gruppe, winkte Mutterkern von weitem zu, und hoppla,... gab sich einen Ruck und hopste aus seiner Laufbahn heraus.

Nachdem er lange genug durch die Galaxis gekreist war, merkte er auf einmal, dass es immer dunkler wurde. Er hielt inne. Er war so lange gekreist und hatte nie zurückgeschaut, doch jetzt wollte er es tun. Er schaute zurück, um zu sehen, was er hinter sich gelassen hatte.
Er sah eine Myriade von Lichtpunkten. Ganz, ganz viele Lichter, die von einem  zartrosafarbenen Nebel umgeben waren,  als ob der rosa Nebel sie hätte umarmen wollen. Dann sah er den Spiralnebel, der über der Mitte der Galaxis leuchtete, wo Mutterstern war, ganz hoch oben war er zu sehen.
Der kleine Stern konnte einen momentlang vor Entzücken nicht die  Augen davon abwenden. Er sagte leise, „Das war mein Zuhause“. Ein Hauch von Wehmut schmerzte sein Herz. Er brauchte seinen ganzen Mut, um sich von diesem Blick zu trennen. Er zwang sich nach vorne zu schauen und was sah er? Schwarz. Alles war schwarz. Kein Licht. Er sah nur Dunkelheit. Der kleine Stern stand am Rande seiner Galaxis, er war bereit zu starten und plötzlich hatte er Angst. Ja, er hatte Angst. „Nun“, dachte der kleine Stern, „Was mache ich jetzt? Will ich vielleicht wieder zurück?“ Er dachte einen Augenblick nach und sofort kam eine Antwort. „Nein, ich werde nicht zurückgehen, ich will das All erforschen!“, sagte er sich.  „Aber, welche Richtung soll ich nehmen?“. Dann dachte er, „Einfach gerade aus.“ Der kleine Stern begann  seine unendliche Reise ins All.
Das einzige Licht, dass ihm als Wegführer diente war sein eigenes und darüber war er sehr, sehr froh. Wenn er sich selbst gesehen hätte, wäre er von seiner Schönheit bestimmt sehr überrascht gewesen. Seine goldene warme Farbe und seine vielen strahlendblauen Äuglein glitzerten im schwarzen All, wie blaue Saphire und gelbe Topase.
Der kleine Stern begann eine Reise, die mehr Hoffnungen als Ziele hatte. Seine Neugier und seine Spannung waren so groß, dass er auf seinem Weg sehr aufmerksam war und immer wieder glaubte, etwas zu sehen. Aber nichts Neues war zu sehen.
Es verging so viel und noch mal so viel Zeit, ohne dass ihm etwas begegnete, dass der kleine Stern schon zu zweifeln begann. Aber er gab nicht nach. Er beklagte sich nur manchmal und sagte zu sich selbst, „Wenn ich wenigstens wüsste, wohin dieser Weg führt.“ Ab und zu machte er eine Pause, um sich auszuruhen, aber auch nur, um sich auszuruhen, denn wenn er eine Orientierung gesucht hätte, wäre es vergeblich gewesen. Das Nichts, was vor ihm stand sah wie eine schwarze Wand aus.

Als er eines Tages etwas aus der Weite wahrnahm, blieb er erst einmal stehen und dachte bei sich, „Ist da etwas oder bilde ich es mir nur wieder ein?“. Er sah nochmals hin. Tatsächlich, es war etwas zu erkennen. „Was ist das?“ fragte sich der kleine Stern. Er schaute noch einmal hin und wahrhaftig, er sah einen Gegenstand mit großer Geschwindigkeit auf ihn zurasen. Der Schreck verschlug ihm den Atem. „Um Himmelswillen“, schrie er, als er erkannte, was auf ihn zukam.
Es war ein riesiger Meteorit, der im All einen Stern oder einen Planet suchte, mit dem er zusammenprallen konnte. Die Meteoriten, das wusste der kleine Stern, waren bekannte Zerstörer. Er hatte in seiner Gruppe öfters darüber gehört, aber hatte natürlich noch nie einen gesehen, außerdem wusste er, dass eine Gruppe, dank ihrer Abwehrkraft einigermaßen gegen Meteoriten geschützt war.
Ganz erschrocken und zitternd schrie der kleine Stern, „Was soll ich machen? Was soll ich machen?“ Die Aufregung ließ ihn keinen klaren Gedanken fassen. Er stand da, wie gelähmt und sah, wie der große Meteorit immer näher auf ihn zukam. Als er so viel Angst verspürte, dass er beinahe erstickt wäre, kam ihm ein Geistesblitz, wie er sich retten konnte. Der Überlebenswille hatte seinen Geist geweckt.
Er dachte, „Der Meteorit kommt auf mich zu, weil ich so hell bin. Also, jetzt mache ich ganz schnell alle meine Augen zu, damit ich weniger strahle und dann springe ich schnell nach rechts. Ich muss schneller als ein Blitz sein. Ich muss den Meteorit überraschen und ihn reinlegen. Das ist meine einzige Chance.“ Noch schneller als schnell schloss der kleine Stern seine tausend und aber tausend Augen und sprang rasch nach rechts, genau in dem Augenblick, als der Meteorit an ihm vorbeisauste. Schwitzend und zitternd hielt er noch kurz inne, bevor er seine tausend Äuglein wieder zu öffnen wagte. Dann riskierte er einen kurzen Blick in die Richtung des Meteoriten. Er sah ihn. Er sah, wie dieser wütend  zurückschaute, jedoch keine Bedrohung mehr für den kleinen Stern war. Ihm war nämlich bekannt, dass Meteoriten sich nur vorwärts bewegen können. Also, er hatte es geschafft. Er war sehr stolz auf seine eigene Rettungsaktion, doch gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass Gefahren keine Märchen waren, sondern Wirklichkeit. Er nahm sich fortan vor, noch besser aufzupassen.

Der kleine Stern nahm seine Reise wieder auf. Er sah zwar immer noch das Nichts vor sich, aber er hatte jetzt die Hoffnung, dass etwas in der Nähe sein konnte.
Denn die Begegnung mit dem Meteoriten bedeutete, dass irgendwo eine Explosion stattgefunden hatte.  „Was und wo wird etwas explodiert sein?“, fragte sich der kleine Stern erwartungsvoll. „Bin ich vielleicht in der Nähe einer neuen Galaxis oder auf einer Sternenbahn?“ Ihm fiel ein, mal von wandernden Sternen gehört zu haben. Es waren Sterne, die einen Weg gingen, der nur für sie bestimmt war und man durfte ihnen auf ihrem Weg weder begegnen noch ihn überkreuzen. Das Überkreuzen dieser Sternenbahnen war streng verboten und wurde auch bitter bestraft. Die Wandersterne  hätten den kleinen Stern direkt in einen Meteoritenregen befördert, aus dem er niemals lebend herausgekommen wäre, wenn sie ihn auf ihren Weg erwischt hätten. Diese  Gedanken machten ihm etwas Angst,  aber seine Zuversicht war groß. Auf einmal fühlte er sich ganz glücklich.
Der Weg kam ihm nicht mehr so lang vor, die Dunkelheit nicht mehr so schwarz. Die Freude tanzte in seiner Mitte und seine Augen blitzten dreimal so blau als sonst. Warum seine Freude so herumtanzte konnte der kleine Stern sich nicht erklären, sie war plötzlich entstanden und es war ein derartig schönes Gefühl, dass er im All schneller zu kreisen begann. Er fühlte sich auf einmal frei. So frei wie noch nie.

Wie lange er kreiste oder wieweit er vorwärts kam, weiß niemand. Im All gibt es keine Zeit und keine Entfernungen. Man geht einfach immer weiter, mal links, mal rechts, mal auch zurück. Es spielt keine Rolle. Das All ist so unendlich groß, dass man gar nicht merkt, wie weit man kommt oder wie viel Zeit man braucht. Genau so empfand es auch der kleine Stern, weil er keine blasse Ahnung hatte, wie lange und wieweit er schon gegangen war und überhaupt in welche Richtung.

Eines Tages sah er weit vor sich einen langen leuchtenden Streifen. „ Oh!“ rief er, „es gibt etwas Neues.“ Der leuchtende Streifen sah nicht bedrohlich aus, wie der Meteorit und war auch nicht so schnell,  aber trotzdem stellte er fest, dass er schneller voran kam wie er selber. Seine Neugier wurde größer und größer. Der kleine Stern wollte unbedingt wissen, wer jetzt  auf ihn zukam.
Er funkelte dem leuchtenden Streifen mit all seinen Augen Lichtsignale zu, um ihm mitzuteilen, dass er gut gesonnen war und er auf ihn zukommen sollte. Der Lichtstreifen bewegte sich auf einmal anders und zwar so, dass die Streifen im Wellentakt tanzten. Der kleine Stern fing an zu jubeln. „Er hat mich verstanden, er hat mich verstanden. Er kommt auf mich zu.“ schrie er glücklich und etwas aufgeregt.
Als die Beiden sich trafen machte der kleine Stern zum ersten Mal die Bekanntschaft mit einem Kometen. Ihm waren die Kometen bekannt, aber er hatte noch nie einen gesehen. Jetzt stand einer vor ihm. Er schaute ihn fasziniert an. Er sah wunderschön aus, eingehüllt in seinem langen, leuchtenden Schweif.
Der Komet zeigte sich auch sehr erfreut, so einem netten Stern begegnet zu sein. Allerdings wunderte er sich, dass so ein junger Stern  allein im All reiste. Er äußerte seine Gedanken und fragte: „Ist es nicht zu gefährlich für dich, allein im All zu sein?“ „Das habe ich schon bemerkt“, sagte der kleine Stern. „Ich bin einem riesigen Meteoriten begegnet und habe es allein geschafft ihm auszuweichen.“ Der Komet bewunderte den kleinen Stern und forderte ihn auf, die ganze Geschichte zu erzählen. Er mochte persönlich auch keine Meteoriten. Nachdem der kleine Stern seine aufregende Geschichte ausführlich erzählt hatte, wünschte er sich so viel wie möglich vom Komet zu hören, denn er erwartete von ihm viel, viel Spannendes.
Der kleine Stern hörte lange und gerne zu, aber er musste immer wieder den Komet anschauen. Das lenkte ihn ab, aber der Komet sah einfach zu schön aus. Er stand vor ihm, eingehüllt in seinen leuchtenden Schweif, der so glitzerte, als ob er mit tausenden Brillianten und Perlen bestickt worden wäre und um ihn herum schwebte ein grün-rosafarbener Nebelschleier, der  wie Perlmutt schimmerte. Er sah wie eine wunderschöne Fee aus. Der kleine Stern sah ihn wie verzaubert an und  konnte  nicht mehr aufmerksam zuhören. Der Komet schaute ihn mit seinen großen strahlend violett-blauen Augen an und konnte nicht verstehen, warum der kleine Stern ihn plötzlich so verträumt  anstarrte. „Sind meine Erzählungen langweilig?“ fragte er ihn. Der kleine Stern wachte plötzlich, wie aus einem tiefen Traum auf. Oh Himmel, war ihm das peinlich. „Nein, nein,“ sagte er vehement , „Ich will noch mehr hören, du sollst alles erzählen, was du erlebt hast.“
Der Komet musste über diesen plötzlichen Ausbruch herzlich lachen, weil er den kleinen Stern sehr drollig fand. „In Ordnung“, sagte er, „was willst du noch alles wissen?“ „Alles!“, antwortete wissbegierig der kleine Stern. Er erfuhr, wie viel es im All noch zu sehen gab. Man musste nur lange genug reisen und nicht müde werden oder die Hoffnung verlieren.
Der Komet erzählte von Galaxien, die nur von Sternen bewohnt waren und keinen Planet kannten. Aus einer dieser Galaxien war er ausgerissen, weil es dort vor lauter Langeweile nur noch Streit gab. Die Sterne explodierten einer nach dem anderen aus Wut oder Zorn. Es war nicht mehr auszuhalten und zudem auch noch gefährlich. Der Komet warnte den kleinen Stern, sich nicht in der Nähe dieser Galaxien  aufzuhalten, da sehr wahrscheinlich die Meteoriten aus den Explosionen dieser streitsüchtigen Sterne entstanden seien.
Dann erfuhr der kleine Stern von der schönsten Galaxis, der Galaxis, die der Komet am Schönsten fand. Der Komet erzählte, dass er ihr zufällig begegnet war und  sie sei unbeschreiblich schön.  Es war eine Galaxis aus grünen Planeten und goldenen Sternen. Die grüne Farbe der Planeten war nicht einheitlich, sondern es waren alle Grüntöne des Universums in ihnen vorhanden. Die Sterne strahlten ihr goldenes warmes Licht  auf die vielfältigen Grüntöne der Planeten, wodurch  eine blau-türkis-goldene schimmernde Farbe entstand, die in die ganze Galaxis  hineinreflektiert wurde. Man konnte sie schon von weitem sehen. Diese Galaxis hieß Aliverdi. Es war eine kleine Galaxis und sie hatte keinen Mutterkern. Diese letzte Nachricht verschlug dem kleinen Stern die Worte. Er blickte ungläubig auf den Komet und fragte noch einmal, „Die Galaxis Aliverdi hat keinen Mutterkern?“ Der Komet, der sich darüber informiert  hatte, erklärte, dass diese  Galaxis ein Treffpunkt für ausgerissene Sterne und Planeten war. „Ja“ sagte der Komet, „Stell dir vor, es sind alles Ausreißer. Sie haben sich selbständig gemacht, untereinander organisiert und eine eigene Galaxis aufgebaut. Sie sind alle etwas rebellisch und provozieren einander gern, aber sie sind nie langweilig. Sie sind sehr kreativ und denken sich immer etwas Neues aus. Nichts in dieser Galaxis bleibt länger als tausend Jahre gleich. Manchmal ändern sich Dinge sogar schneller. Da musste der kleine Stern noch eine brennende Frage loswerden: „Wie sind die Gruppen in der Galaxis Aliverdi aufgeteilt?“ „Gruppen?“ fragte der Komet. „Da gibt es keine Gruppen. Jeder Planet hat seinen Stern. Nur ab und zu kann es vorkommen, dass ein Stern zwei Planeten bestrahlen muss, aber das regelt sich schnell, weil immer wieder ein neuer Ausreißer kommt.“  Man sagt, dass diese Galaxis sich dank der besonderen Ausstrahlung ihrer Bewohner so genial entwickelt hat. Ich hätte gerne selbst da gewohnt, aber nachdem ich mich entschieden habe, ein Komet zu sein, bin ich für eine Galaxis nicht geeignet, weil ich zu schnell bin und viel Platz brauche, außerdem liebe ich es unterwegs zu sein.“
Der kleine Stern hatte sehr aufmerksam zugehört. Dann sagte der Komet noch,  „Du solltest zu dieser Galaxis reisen, ich glaube sie ist das Richtige für dich, obwohl bis dahin noch ein sehr, sehr langer Weg zurückzulegen ist.“
Der kleine Stern fragte, „Meinst du, dass sie mich aufnehmen werden?“ „Es kommt auf dich an“, antwortete der Komet, aber mehr sagte er nicht.  Auch auf das Drängen und den Ansturm der vielen Fragen,  die der kleine Stern stellte, sagte der Komet nichts mehr. Er benahm sich plötzlich sehr geheimnisvoll.
Dann fuhr er mit seinen Erzählungen fort. Er erzählte von der traurigsten Galaxis, die er je gesehen hatte. Die traurigste Galaxis wurde auch die Lichtlose genannt. Sie bestand nämlich nur aus Planeten. Alle kreisten im Dunkeln herum und warteten, dass von irgendwo ein Licht auf sie zukommen würde. Diese Planeten waren ununterbrochen am Jammern, warfen sich gegenseitig vor, unfähig zu sein und erwarteten von den Anderen, was sie selber nicht tun wollten, nämlich auf Sternensuche gehen. Der Komet sagte dazu, „diese Galaxis war nicht nur die traurigste sondern auch die dümmste Galaxis, die ich je gesehen habe. Ich warne dich davor, kleiner Stern. Gehe nicht in ihre Nähe, denn du bist noch zu unerfahren und würdest von dem Gejammere so verwirrt werden,  dass du die Gefahr nicht erkennen würdest oder nur dann, wenn es zu spät wäre. Sie würden dein ganzes Licht aussaugen. So gierig und dumm sind sie. Ich bin gut davon gekommen, weil ich sehr schnell bin. Ich konnte es sogar wagen, mehrere Male um diese Galaxis herumzukreisen und alles zu beobachten, ohne gefangen zu werden.“
Der kleine Stern hörte erstaunt zu und wünschte sich immer bei dem Komet  bleiben zu dürfen.
Doch der Komet wollte seine Reise wieder fortsetzen. Bevor er sich aber auf den Weg machte, brach er plötzlich in Lachen aus und fragte den kleinen Stern, „Wo kommst du überhaupt her? Wo willst du überhaupt hin? Vor lauter Freude, dir begegnet zu sein, habe ich ganz vergessen dich das zu fragen“.  Der kleine Stern wurde etwas verlegen, weil er sich schämte, so ziellos zu sein. Aber er war ein ehrlicher Stern und deshalb beichtete er dem Komet, dass er aus seiner Galaxis gegen den Willen der Anderen ausgerissen war und jetzt eine Bleibe suchte. Der Komet hörte der Erzählung des kleinen Sterns sehr aufmerksam zu.
Seine großen Augen strahlten Liebe und Freude für den kleinen Stern aus und, bevor er sich entgültig auf die Reise machte, sagte er noch zu ihm, „Lieber kleiner Stern, einige meiner Erfahrungen habe ich dir mitgeteilt, aber viele und noch viel mehr als viele, wirst du auf deinem Weg machen müssen. Nur eins darfst du niemals außer Acht lassen, deine innere Stimme. Diese Stimme bist du selber und sie spricht nur für dich. Du solltest sie nie überhören. Gleich wo du bist, gleich welche Ziele du dir vornimmst, diese Stimme wird dir deine Wahrheit sagen. Wenn du ihr wirklich zuhörst, wird sie dein Wegweiser werden. Das wünsche ich dir.“
Danach hob sich der Komet, schüttelte sorgfältig seinen langen glitzernden Schweif und startete mit einem lauten Freudenschrei ins All..........

domenica 13 maggio 2012

der pubertierende Stern



Der pubertierende Stern ( erste Teil)

Da, wo kein Tag und keine Nacht existieren, da, wo keine Zeit existiert und da, wo das Licht aus der Dunkelheit entsteht, da finden wir unser Universum.
Das Universum ist  für die Entstehung von Sternen und Planeten zuständig.
Das All ist der Raum in dem sich die Planeten und Sterne bewegen.
Die Größe des Universums ist für uns Menschen unvorstellbar, es ist also noch größer als größer und noch mal größer.
In diesem unvorstellbar großem Universum geschehen Dinge, die wir uns wiederum nicht vorstellen können.... oder fast nicht. Jedoch, mit unserer Fantasie, die auch keine Grenzen hat, können wir uns das Universum vorstellen.... fast.
Wenn wir eine Reise in das Universum machen wollen, brauchen wir nur kurz am Abend den Himmel zu betrachten, unsere Fantasie dorthin führen, und schon können  wir im All schweben. Dort kann man sehr viel erleben, es ist wie auf der Erde, wenn man die Menschen und  Autos wegdenkt.
Und genau auf einer dieser fantastischen Reisen habe ich eine Geschichte erlebt, die ich nun erzählen möchte.

Mutter Supernova war hochschwanger. Sie rotierte immer langsamer in ihrer riesigen Gestalt und ihr Licht nahm vor Erschöpfung zunehmend ab. Auf einmal gab es einen superlauten Knall und das All wurde von einem enormen Blitz erhellt. Danach hörte man gar nichts. Es herrschte eine erschreckende Stille. Mutter Supernova war explodiert .
Aus ihrer unglaublich großen Masse war nur ein leuchtender Kern übriggeblieben und er schwebte mitten in einer unvorstellbaren großen Wolke. Eine Wolke, die so dicht und schwarz war, dass nichts außer etwas Licht vom Supernovakern zu erkennen war. Ihr Licht war tausendmal heller als je zuvor, es war, als ob das Licht  eines ganz großen Sterns in einen ganz kleinen Stern übergegangen wäre. Sie war wie ein leuchtender Punkt dessen Licht,  aber alles durchdrang.  Die Supernova war jetzt ein leuchtender kleiner Kern geworden und hatte die Aufgabe in der dunklen Wolke, in der sie schwebte zu leuchten, um das Geschehen im Auge zu halten.
Jetzt war sie keine Muttersupernova mehr, jetzt hieß sie Mutterkern.

Mutterkern leuchtete inmitten der großen Wolke und suchte eifrig nach ihren Kindern.  
Aus der Explosion waren viele Sterne und Planeten geboren worden. Sie waren mit unglaublich großer Wucht ins All geschleudert worden, damit sie alle genügend Abstand und damit Platz zum Wachsen hatten.
In der großen Wolke hatte Mutterstern große Mühe ihre Neugeborenen zu erkennen, und auf der Suche nach ihnen  durchdrang sie unermüdlich mit ihrem starken Licht die große Staubwolke. Die Neugeborenen kreisten ziellos um sich und um die anderen herum. Sie wirkten, sagen wir mal, etwas vernebelt.
Es war eine neue Galaxis entstanden. Eine neue große Welt voller Sterne und Planeten.

Mutterkern gab ihren kleinen Sternen und Planeten ununterbrochen Funksignale. Das war ihre Sprache. Wenn sie, zum Beispiel, die Signale für die Mahlzeiten sendete, dann begannen die neugeborenen Himmelskörper sich schneller zu drehen und konnten somit  größere Mengen Nahrung aus der Staubwolke ziehen. Nach  einer so üppigen Mahlzeit waren alle erschöpft, deshalb ließen sie ihre Drehungen danach auf ein Minimum sinken und ruhten ein paar tausend Jahre lang. Mutterkern war sehr stolz auf ihre Galaxis. Sie wünschte sich, dass es eine fröhliche Galaxis werde.

So vergingen viele Jahrtausende bis die kleinen Sterne und Planeten so viel von der dicken Staubwolke zu sich genommen hatten, dass es in der Galaxis heller wurde.
Mutterkern funkelte und funkelte unermüdlich mit Lichtsignalen, da sie natürlich immer etwas zu sagen hatte.
Endlich konnte man sich in der Galaxis umsehen. Die Planeten und Sterne hatten alle ihren Platz gefunden und waren natürlich auch etwas gewachsen.
Sie sahen alle bunt und fröhlich aus. Die Sterne leuchteten auf die Planeten ihr goldenes und silbernes Licht und der Widerschein der Planeten färbte sie in allen Farben. Sie durften nämlich die Farbe haben, die sie wünschten. Alle Farben des Universums standen den Planeten zur Verfügung. Und es gab noch etwas spannenderes in dieser jungen Galaxis. Man konnte dank des Restnebels wunderbar Versteck spielen.  Man muss dazu erst einmal wissen, dass der Restnebel oder galaktischer Nebel  ununterbrochen in der Galaxis umherschwebt und ständig seine Farben wechselt.  Deshalb kamen diese jungen Himmelskörper auf die Idee sich immer wieder im Nebel zu verstecken. Sie tarnten sich dank der immer wieder wechselnden Farben des Nebels und spielten mit großer Wonne verstecken.  Viele Jahrtausende lang ging es sehr bewegt zu und Mutterkern hatte oft Mühe ihre eigenen Kinder wiederzuerkennen.

Doch auch für diese jungen Himmelskörper ging die Kindheit einmal zu Ende.
Eines Tages rief Mutterkern alle zusammen und kündigte an, dass jetzt alle soweit waren  sich in Gruppen zu teilen. Diese Nachricht brachte große Aufregung unter den Sternen und Planeten hervor. Wie soll das gehen? Mit wem sollen wir uns zusammenfinden? Der Eine schlug dies vor, die Andere das. Also, es ging sehr turbulent zu, bevor alle Gruppen gebildet worden waren und jeder mit seinen Mitbewohnern zufrieden war.  Es gab nämlich tausende von Sternen und Planeten in der Galaxis.
Nach der Gruppenzusammenstellung gab es noch ein Problem zu lösen. Das Problem des Lichtes.
Die Sterne hatten alle Licht genug, aber was war mit den Planeten? Sie hatten kein eigenes Licht und, für sie musste man welches besorgen sonst hätten sie nicht mehr so leuchtende Farben gehabt und wären sehr traurige und blasse Planeten geworden.
Die leuchtenden Vorschläge von Mutterkern blitzten weit und breit durch die Galaxis. Es sah aus wie ein Blitzkarussell.
Also, jede Gruppe musste ihren größten Stern, den sogenannten Ipokstern aussuchen und ihn so platzieren, dass jeder Planet  reichlich beleuchtet wurde. Das war nicht so einfach. Es vergingen tausende von Jahren bis jede Gruppe diese schwierige Aufgabe gelöst hatte. Denn, der ausgesuchte Stern, der die Planeten beleuchten sollte, wurde von ihnen ständig hin und her geschoben, da jeder von ihnen besser angestrahlt werden wollte. Man hörte überall dasselbe: „Stell dich dahin“, „Nein“, sagte ein Anderer „dorthin“. Dann klagte wieder ein Anderer „Jetzt bin ich halb im Dunkeln“, und jammerte bitterlich.

Dieses hin und her stellte die Geduld des großen Sterns, genannt  Ipokstern, schwer auf die Probe. Es ist also nicht verwunderlich, dass er ab und zu wütend wurde und zu drohen begann: „Wenn das so weiter geht, werde ich meinen eigenen Weg gehen“. Diese Drohung wirkte bei den Planeten direkt, denn keiner von ihnen wünschte im Dunkeln zu kreisen.
Der Aufwand um die Platzierung der Ipoksterne wurde von den anderen Sternen mit großem Interesse verfolgt, man sah es ihnen regelrecht an, wie sie sich amüsierten. Manche, besonders zickige Sterne, machten den Versuch sich einzumischen und gaben Vorschläge, die die Lage der Gruppe noch verschlimmerte. Danach waren sie auch noch schadenfroh.

Als für alle Ipoksterne endlich die Idealstellung für die Planeten gefunden worden war, schienen die vielen, vielen Gruppen in voller Harmonie zu kreisen. Die kleineren Sterne spielten um die Planeten herum und dachten sich immer wieder neue Spiele aus. Die Planeten konnten nicht herumspielen, sonst hätten sie von ihrem Ipokstern nicht genug Licht bekommen. Das machte aber nichts, weil die vielen kleinen Sterne sehr lustig waren, und sich Tag ein, Tag aus mit den Planeten unterhielten. Sie wechselten ständig den Platz und bildeten im All zur Freude der Planeten Figuren. Andererseits freuten sich die kleinen Sterne mit Recht, wenn die Planeten glücklich waren, weil, nur wenn sie glücklich waren, sie besonders gut singen konnten. Die Planetenchöre waren sehr beliebt und kein Stern hätte auf diesen Genuss freiwillig verzichtet. Es gab einzelne Planeten, die eine außergewöhnlich schöne Stimme besaßen. Sie sangen so laut, dass sie auch außerhalb der Gruppe zu hören waren. Diese Solo-Aufführungen waren ein Höhepunkt für die Sterne, weil sie selbst überhaupt nicht singen konnten. Wenn die Planeten im Chor sangen, entstand unter den Sternen ein derartiges Entzücken, dass sie mit geschlossenen Augen schaukelten, und wie eine leuchtende Woge aussahen.

Mutterkern hatte sich etwas zurückgezogen. Sie strahlte zwar weiter, aber sie brauchte jetzt nicht mehr so intensiv mit ihren Lichtstrahlen zu funkeln. Sie hatte mit Sorgfalt dafür gesorgt, dass ihre junge Galaxis über die vielen Hindernisse und Widerstände im All unterrichtet worden war, aber auch über die faszinierenden Entdeckungen, die man im All machen konnte.  Ihre Galaxis war erwachsener geworden und jetzt sollte sie ihre Selbständigkeit unter Beweis stellen. Die Gruppen, nach vielen Streitereien und Auseinandersetzungen, schienen jetzt recht  zufrieden zu sein.
Mutterkern, im Zentrum ihrer Galaxis, konnte alles beobachten, jeden Stern, jeden Planet. Sie bewunderte ihre Galaxis voller Stolz.
Jede Gruppe hatte sich für ihre Konstellation ein anderes Bild ausgedacht. Danach wurden sie auch nach ihrer Bildform benannt, sie hießen zum Beispiel: Auri, Pilig, Merell, Altipa, Verin, Burin, und tausend andere Namen.
Es schien alle geregelt zu sein. Die junge Galaxis leuchtete im All und mittendrin der Mutterkern. Sie sah wunderschön aus. Die tausende Sternenbilder, welche die Gruppen sich ausgedacht hatten, machten aus dem All ein wahres Bilderbuch. Ein Bilderbuch, das unendlich groß und bunt war und wie tausende und abertausende Edelsteine funkelte.

Aber Mutterkern hatte eine große Sorge, und zwar ihre zunehmende Schwerkraft. Sie wusste, dass ihre Schwerkraft, so wichtig sie auch für die Entstehung der Galaxis gewesen war, doch auf Dauer für die Galaxis gefährlich werden würde. Ihre starke Schwerkraft würde nach und nach alle Sterne und Planeten unvermeidlich an sich ziehen und sie würden alle an ihrem starken Licht verbrennen. Ja, ihr Kern strahlte nicht nur Wärme, sondern auch eine derartige Anziehungskraft aus, dass niemand aus der Galaxis es in ihrer Nähe ausgehalten hätte. Deshalb hatte sich  Mutterkern die Idee der Gruppen ausgedacht, denn die Schwerkraft einer Gruppe konnte ihr mehr Widerstand leisten, als einzelne Himmelskörper.

Doch diese Sorge ließ Mutterkern keine Ruhe. Sie musste die Galaxis über diese Gefahr informieren. Die Gruppen mussten beginnen Widerstand  auszuüben, bevor es zu spät war. Sie hatte nämlich genau bemerkt, dass ihre Schwerkraft deutlich zugenommen hatte, denn um sie herum wurde es immer dunkler. Jeder Lichtstrahl, der an ihr vorbeikam, wurde von ihr geschluckt, tief in ihr Inneres. Mutterkern hatte ihre Aufgabe beendet. Jetzt, bevor sie sich endgültig zurückziehen konnte, musste sie ihrer Galaxis diesen letzten Hinweis geben, den Schwersten....