venerdì 19 agosto 2011

Jetzt!


Jetzt

Jetzt .... ist schon eben geworden,
„C“ ist schon „G“,
die Freude hält an
jetzt .... eben.

Das Feuer knistert,
die Wärme hält an,
die Düfte ebenso.
Die Stille, die Düfte, die Wärme, die Freude.

Jetzt.



G. Torboli
Januar 2006

Ein Wassertropfen


Ein Wassertropfen

Alles entsteht,
alles vergeht,
vereinigt sich.

Ein Leben,
ein Lichtpunkt,
ein zurück zum Ursprung.


G. Torboli
1.2.2006

sabato 9 luglio 2011

meine beste Freundin


   


Meine beste Freundin!

Ich musste über 50 Jahre alt werden, um zu erkennen, dass meine beste Freundin die Waschmaschine ist und war.
Das mag ungewöhnlich klingen, aber es stimmt. Die Waschmaschine gewann in meinem Leben zunehmend an Bedeutung. Sie ist zwar kein Lebewesen aber sie ist etwas das mein Leben erleichtert und verschönert hat.
Bis auf die wenigen Male, wo sie erschöpft war oder kleine technische Mängel hatte, ließ sie mich nie im Stich. Die Waschmaschine ist irgendwann in meinem Leben erschienen. Ich war ein junges Mädchen, als sie zum ersten Mal unser Haus betrat.
Bis dahin war das Waschen in einer Großfamilie, wie der Meinen, ein großes Problem mit großem Aufwand. Es war sehr Kraft raubend.
Wir waren sieben Kinder plus eine Menge Erwachsene die im Haus wohnten. Ja, wir hatten eine Hausangestellte, aber sie reichte für die Arbeit nicht. Als älteste Tochter des Hauses musste ich viel arbeiten und dazu gehörte eben das Waschen der Wäsche.
Täglich war ab Mittag die Badewanne mit der eingeweichten Wäsche besetzt und bis zum Abend musste alles gewaschen sein. Ich verbrachte viele Stunden am Waschbrett und hörte auch nicht auf, wenn die Haut an meine Finger weg gewaschen wurde und zu bluten begann. Es nützte nicht viel zu meiner Mutter zu gehen um ihr meine Hände zu zeigen, denn sie hatte mir beigebracht, dass eine gute Waschfrau keine blutigen Finger bekommt. Also, ich war keine gute Waschfrau. Im Winter war es besonders schlecht, denn meine Hände wurden rot und die Risse an meinen Fingern schmerzten sehr. Jeden Abend vor dem  Schlafengehen schmierte ich mir die Hände mit Glycerin ein. Es brannte fürchterlich, aber es heilte.
Die erste Waschmaschine wurde angeschafft. Ich schaute sie erst mal etwas misstrauisch an, war aber auch neugierig auf ihre Leistung. Die große Wäsche bzw. die Kochwäsche wurde jetzt mit der Waschmaschine gewaschen. Es war eine Erleichterung in den Arbeitstag eingetreten, jedoch noch nicht so, dass man groß jubeln konnte. Zum Handwaschen blieb uns noch genug Wäsche übrig.
Die Technik verbesserte sich und Schlag auf Schlag wurden immer bessere Waschmaschinen auf dem Mark angeboten. Mein Respekt vor dieser Maschine wuchs, aber  sein Höhepunkt wurde erreicht, als ich selbst viele Kinder gebar und mitten im Leben stand.
Als ich heiratete war mein  Vertrauen zu der Waschmaschine noch nicht perfekt, denn für alle Fälle hatte ich in der Vorratskammer immer noch ein Waschbrett parat. „Sicher ist sicher!“, dachte ich mir.
Als ich, wie gesagt mitten im Leben mit meinen sechs Kindern stand und vor Arbeit nicht mehr wusste wohin, begann mein Respekt vor der Waschmaschine zu wachsen bis es Liebe wurde. Wie kommt es zu so einer Entwicklung? Eine Maschine zu lieben kling etwas absurd, oder? Nein, mir nicht.
Wir wohnten in einem großen Haus und zu den vielen schön eingerichteten Zimmern  gehörte  auch ein Keller. Im Keller war eine Waschküche, in der meine Waschmaschine thronte und viele Wäschekörbe lagen.
Das Leben hat mir schon einiges beigebracht. Zum Beispiel, dass die Menschen viel versprechen aber sehr wenige ihr Wort halten. So ging es mit Haushalthilfen und Putzfrauen, die immer wieder ausblieben und neu angestellt werden mussten.  Ob sie unzuverlässig oder faul oder zu schwach für die viele Arbeit waren, wie auch immer, ich war ständig auf der Suche nach einer neuen Hilfe.
Es waren sehr schwere Jahre für eine Mutter. Selbst eine kleine Grippe war für mich eine Katastrophe. Ich durfte keinen Tag ausfallen. Eine Notsituation nach der anderen brachte mich dazu immer schneller und immer länger zu arbeiten.
Mein Aufenthalt in der Waschküche wurde zur Routine. Mehrere Male am Tag lief ich die Treppe hinunter um die Waschmaschine zu beladen oder zu entladen. Die Wäschekörbe waren immer voll, die Wäscheleine und der Bügelkorb auch.
Die Waschküche war der stilleste Ort des Hauses. Kein Telefon, keine Musik, keine Kinder. Das einzige Geräusch kam aus der drehenden Trommel der Waschmaschine.
Immer mehr erweckte dieses Geräusch meine Aufmerksamkeit. Immer öfter hockte ich vor ihr, schaute wie die Wäsche nach links und nach rechts rollte und spürte eine innere Freude. Es war wie Musik für meine Ohren. „Sie arbeitet für mich, sie hilft mir“, dachte ich. 
Ich erwischte mich eines Tages dabei, mit ihr zu sprechen, spontan  mit meiner Hand über sie zu gehen und mich bei ihr zu bedanken. Immer öfter hielt ich mich bei ihr auf und machte kleine Arbeitspausen, in denen ich ihr bei ihren Rollen zuschaute. Das Zuschauen allein vermittelte mir eine derartige innere Ruhe, dass ich da hockend, glatt hätte einschlafen können.
Jahre lang freute ich mich in die Waschküche zu gehen, weil die Waschmaschine für mich eine Freundin geworden war. Ich besprach mit ihr sogar meine Sorgen und entschuldigte mich, wenn ich sie zu sehr in Anspruch nahm. Ich habe mir sogar gewünscht, sie hätte eine runde Form, damit ich sie besser umarmen könnte. Nur einmal habe ich sie geschlagen. Es war wieder ein stressiger Tag, wo ich noch schneller arbeiten musste und so flitzte ich in die Waschküche um die Maschine schnell zu beladen. Als ich sie einschaltete, blieb sie still und nichts bewegte sich. Ich schrie los und schlug auf sie ein.
„Warum verlässt du mich auch?“ Zu meinem Erstaunen ging meine Allerliebste wieder in Bewegung. Ich entschuldigte mich bei ihr, denn sie hatte für meine Müdigkeit Verständnis gehabt.
Ich konnte auf alle technische Geräte verzichten, auch wenn jede von Ihnen seine Nützlichkeit hat, doch die Waschmaschine ist die größte Entlastung für eine Hausfrau und der treueste Partner, besonders, wenn man sich so einsam fühlt, wie ich mich gefühlt habe, als so viele Menschen um mich herum lebten.

G. Torboli

sabato 2 luglio 2011

dazwischen

Dazwischen


Zwischen diesem und jenem
Zwischendurch - Pause
Dazwischen funken
Dazwischen sein

Oben zwischen den Sternen
Sind Sterne
Am Meer zwischen den Wellen
Sind Wellen

Dazwischen ist ein Raum
Ein großer - ein kleiner Raum
Dazwischen ist überall
Überall ist dazwischen

Dazwischen ist Bewegung
Dazwischen ist Luft
Dazwischen ist Materie
Dazwischen ist der Ton

Zwischen Geburt und Tod 
Ist das Leben
Ein Leben mit
Unendlich vielen dazwischen.......




Graziella Torboli
17.3.06

La vita e`un arcobaleno

   a Bubi

Anziche´parlar di fatti
e di cose ormai passate
mi par bello interpretare
e  la  vita colorare.

La tua nascita fu luce
con colori dell´aurora
con un tenero azzurino
ed un giallo cristallino.

Poi pensando a te bambino
vedo cento e piu´colori
pare una marea di fiori
come a primavera i prati.

Da ragazzo invece vedo,
rossi lampi serpeggianti
in lontani cieli azzurri
o fra nuvole rombanti.

Poi ti vedo entrar nel buio
per voler cercar la luce
e ti vedo camminare
giu´nel blu di un grande mare.

Da adulto io ti vedo
come un grande arcobaleno
che con tutti i suoi colori
cerca l´azzurro e trova il sereno.

In una valle di fiori vestita
vedo una rosa dorata e lucente
che con un magico sguardo ti invita
a dissetarti alla sua sorgente.

Oggi  ti vedo come un gran fuoco
che rosso verso il cielo  divampa,
allegro si muove ballando col vento
con riflessi d´orati,  azzurri e d´argento. 


Ecco !  All´orrizzonte il fuoco 
che vermiglio in mar si fonde
si fa giallo arancio e rosa
mentre bacia la sua sposa.


10.10.2000
G.T.



domenica 19 giugno 2011

die Angst



Die Angst


Es ist sehr schwer die Angst zu erklären, zu definieren. Es ist einfach schwer dieses Gefühl in Worte zu fassen.
Durch eine kleine Geschichte will ich die Angst wenigsten bildlich darstellen.

Es war Sommer. Wir verbrachten unseren Urlaub in einem kleinen Dort in den Bergen und wohnten in einer Mietwohnung. Es war alles sehr schön und friedlich. Für unsere Kinder war es ein ideales Leben. Als Stadtkinder hatten sie sich leider an viele Vorsichtmaßnahmen und an programmiertes Leben gewöhnt und kannten nicht das Schöne einer Dorfgemeinschaft. Sie wurden sehr aktiv und nach kurzer Zeit halten sie viele Freunde.
Besonders aufregend war für sie das Treffen nach dem Abendessen. Es war für sie etwas ganz Neues nach dem Abendbrot aus dem Haus zu gehen. Sie trafen sich alle an einem Platz wo ein Brunnen stand und spielten zusammen bis die Mütter sie wieder Heim holten. Tagsüber machten wir lange Spaziergänge in die Berge. Ich war natürlich mit dem Haushalt beschäftig. Im Haus gab es keinen Fernseher und keine Waschmaschine. Mit sechs Kindern hatte ich viel zu tun. Zusammen mit den größeren Mädchen wuschen wir täglich die Wäsche an einem öffentlichen Brunnen. Das frische Quellwasser, welches in einem kleinen Bach den Berg hinunter kam, floss in eine aus Zement gebaute Wanne mit
Waschbrett. Es war schön mit den Dorffrauen zusammen die Wäsche zu waschen. Meine Kinder waren begeistert. Als Alternative zur Waschmaschine war es eigentlich nicht schlecht, es war auf jeden Fall unterhaltsamer.
Die Abende waren für mich nicht sehr abwechslungsreich. Wenn die Kinder im Bett waren, hatte ich noch viel Zeit; unsere Ehekrise sorgte für lange schweigende Stunden, denn mein Mann beschäftigte sich hauptsächlich mit seinen Medizinbüchern oder irgendeinem anderen Buch.
Ich genoss die Sonnenuntergänge und die dunklen Nächte mit den tausenden Sternen, lauschte den Nachtvögeln, träumte und dachte nach.
Es war schön aber ich war einsam.
Öfter am Abend, wenn es draußen zu frisch wurde, saß ich allein am Tisch und schaute auf den darüber hängenden Kronleuchter. Um die fünf Glühbirnen der Kronleuchter hatte eine Spinne ein Spinnennetz gewebt. Es sah so aus, als ob der Kronleuchter in einen Schleier eingehüllt gewesen wäre. Mitten im Netz waren Viele kleine Punkte, die durch die gefangenen Fliegen entstanden waren. Wenn das Licht eingeschaltet war, glitzerte das Spinnennetz, als ob es mit Brillianten gestickt worden wäre. Es war ein faszinierendes Naturwerk. Dieser Kronleuchter wurde meine Abendbeschäftigung.
Abende lang beobachtete ich die Jagdtechnik der Spinne. Es war richtig aufregend.
Sie  stellte sich auf die Lauer in eine Ecke und tat so als, ob sie tot wäre. Sobald eine Fliege das Netz berührte, oder kurz hängen blieb raste die Spinne dorthin und begann geschwind mit ihren vielen Armen die Fliege zwischen zwei, drei Fäden vom Spinnennetz zu drehen. Kurz danach war die Fliege wie eine Spindel eingedreht. Sie rührte sich noch, aber sie hatte keine Chance. Die Spinne krabbelte schnell wieder an ihren Platz und lauerte weiter. Es ging Schlag auf Schlag.
Wie komme ich auf die Angst?
Ja, dieser Gedanke entstand in mir bei Betrachtung der Spinne und ihrer Opfer.
Die Angst überfällt, wickelt ein, hemmt unsere Bewegung und saugt uns die Energie ab.

Wie schützt man sich vor der Angst? Können wir wie die Fliegen das Spinnennetz nicht erkennen?  ----

sabato 18 giugno 2011

der Anfang!

Das verschwundene Wort

Es lag schon sehr, sehr lange auf diesem Platz. Immer auf dem gleichen Platz, auf der
rechten Seite des Schreibtisches am Eckrand. Dort fühlte es sich am wohlsten. Um es
herum lagen große und kleine Bücher, Briefe und Rechnungen usw.  .
Sein Leben war erfüllt von den vielen Worten und dessen Bedeutungen, die es in sich
trug. Es hatte für jeden und alles einen Begriff, und es liebte diese Worte zu ordnen.
Ordnung und präziser Gebrauch seiner Worte, das war sein Ziel. Deshalb gab es neben
jedem geschriebenen Wort auch eine ausführliche Beschreibung. Es verabscheute
jeden Missbrauch seines Inhalts und fürchtete die Folgen davon. Auf der Suche nach
neuen Ausdrucksweisen war es unermüdlich, und wenn man es zu Rate zog, war es
sehr stolz. Ja, es war ein glückliches und erfülltes Wörterbuch.

An jenem Tag sah alles aus wie gewohnt. Eine leichte frische Brise kam aus dem
offenen Fenster hinein und wirbelte die vielen Blätter, die sonst ruhig und entspannt auf
dem Schreibtisch lagen hoch und hin und her. Das Wörterbuch schaute amüsiert
diesem Schauspiel zu, und es konnte der Versuchung nicht widerstehen, auch diese
Frühlingsbrise zu genießen. Es vergaß kurz seine strenge Haltung und ließ seine
Seiten eine Weile hin und her flattern, bis zwar alle etwas zerstreut, jedoch erfrischt
waren. „War das ein schönes Gefühl!“, dachte zufrieden das Wörterbuch. Danach
bemühte es sich sorgfältig, seine Seiten wieder glatt und sauber zu ordnen.

Ab und zu warf es einen Blick aus dem Fenster um die Landschaft zu bewundern. Die
Sonne stand hoch am Himmel, die große Buche, deren  junge Blätter gerade anfingen
zu sprießen, hob sich zum Himmel empor und ganz hinten sah es die süße Birke in der
Sonne leuchten. Die Tulpen in dem kleinen Beet am Wiesenrand waren eine besondere
Attraktion. Sie waren schön, bunt und kräftig, aber was es besonders beeindruckte,
waren ihre Bewegungen. Sie schauten ständig in eine andere Richtung, mal nach links,
mal nach rechts, mal hoch oder runter. Dabei dachte es sich: „Tulpen sind recht
neugierig, sie achten eifrig auf alles was hier so passiert.“ Allerdings hätte es sich gerne
angehört, was sie sich alles zu erzählen hatten. Es hörte sie nämlich dauernd flüstern.

Nun galt seine Aufmerksamkeit wieder den Seiten um sich zu versichern, dass alles
wieder seine Ordnung hatte. Plötzlich zuckte es vor Schreck derartig stark zurück, dass
es beinahe vom Schreibtisch gestürzt wäre. Es hatte mit Entsetzen festgestellt, dass ein
Wort von einer Seite verschwunden war. „Wie konnte mir bloß so etwas passieren“,
dachte sich entsetzt das Wörterbuch. Dabei achtete es doch täglich auf seinen Inhalt.
Ihm war zwar ab und zu aufgefallen, dass manche Worte zunehmend blasser wurden
und nicht mehr leicht zu lesen waren, wie zum Beispiel das Wort “Vertrauen“, doch
niemals hätte es erwartet, dass ein Wort einfach verschwinden könnte. „Wieso fehlt ein
Wort?“, fragte es sich, „Und welches genau fehlt mir, ... mal schauen...“- Es las die Worte
nach uns nach: „Las..., lei..., lern..., lied..., Liebe? Oh! Es fehlt das Wort Liebe!“
„Oh Gott ! Oh Gott !“ — schrie es — „Was mache ich jetzt?“
Das Wörterbuch war so aufgeregt, dass es am ganzen Körper zitterte. Leider blieb ihm
an diesem Tag nichts erspart, denn es kam noch eine grausamere Überraschung. Als es
aufgeregt seine Seiten durchblätterte, sah es an der Stelle des Wortes “Liebe“ — zwar
noch etwas blass, jedoch schon erkennbar — ein anderes Wort erscheinen: Das Wort
Macht. Und vor allen Worten, die mit “Liebe“ begannen, war schon eine Veränderung zu
sehen. Zum Beispiel “liebevoll‘ konnte man schon fast als “machtvoll‘ lesen. Das Wort
Macht schlich sich in viele Worte ein und versuchte mit Frechheit die vielen Begriffe zu
verändern.
Nun war das Wörterbuch nicht nur erschreckt sondern auch verzweifelt. Es
vergoss dicke Tränen auf seine Seiten und wusste keinen Rat mehr.. „Wie soll es denn
ohne Liebe weitergehen?“, schluchzte es laut.

Plötzlich flog ein wunderschöner Schmetterling ins Zimmer. Seine Flügel waren bunt
wie ein Regenbogen. Er ließ sich wie ein leichter Hauch auf das Wörterbuch nieder und
sprach es an: „Warum bist du so traurig? Schau doch mal nach draußen, die Sonne
scheint und alles blüht!“, sagte er.
Doch das Wörterbuch weinte und weinte. Es hielt seine Seiten fest, es wollte sich nicht
mehr öffnen aus Angst, noch mehr hässliche Überraschungen zu erleben. Doch der
Schmetterling gab nicht nach, er konnte soviel Traurigkeit nicht ertragen.

Er dachte eine Weile nach und schon kam ihm eine Idee. „Jetzt spielen wir was
zusammen“, sagte er, doch das Wörterbuch weinte weiter.
Da begann der Schmetterling das Buch mit seinen bunten Flügen zu kitzeln, und er
hörte nicht mehr auf, bis es vor lachen aufging, seine vielen Seiten hin und her wehten
und sein Geheimnis preisgab. „Ich will dir helfen.“, sagte der Schmetterling, „doch zeige
mir zuerst, wo das Wort “Vertrauen“ steht .“
Als ihm das Wort gezeigt wurde rief er aufgeregt: „Oh, man kann es kaum noch lesen,
wir müssen diesem Wort helfen, es ist ganz schwach geworden!“ - „Aber wie?“, fragte
das Wörterbuch. „Es ist doch ganz einfach“, sagte der Schmetterling, „du musst dieses
Wort jeden Tag anschauen, es braucht viel Aufmerksamkeit weil es sehr wichtig ist. Das
Wort “Liebe“ wird wieder erscheinen, wenn wir zuerst das Wort “Vertrauen“ gestärkt
haben. Und weißt du was?“, sprach der Schmetterling „Ich habe so viel Blütenstaub bei
mir, sollen wir nicht etwas davon auf das Wort “Vertrauen“ streuen? Vielleicht wird es
sich freuen?“ - Der Schmetterling streute alles, was er bei sich hatte auf das Wort und
flatterte nun glücklich um das Wörterbuch herum. „Du bist sehr lieb.“, sagte es gerührt
zum Schmetterling, und schaute besorgt auf das Wort. „Das kann doch nicht wahr sein!
Ein Wunder ist geschehen!“, schrie es plötzlich auf. “Vertrauen“ war nicht mehr blass und
schwach, es leuchtete in den Farben des Schmetterlings, in den Farben eines
Regenbogens!
„Aber das Wort Liebe, das Wort Liebe, es muss wieder her!“, sagte sorgenvoll das
Wörterbuch. „Schau doch mal nach!“, empfahl der Schmetterling mit einem
geheimnisvollen Lächeln. Es blätterte und blätterte.. Jan.. .let.. . Liebe! Noch ganz, ganz
schwach, aber doch schon gut zu erkennen, war das Wort “Liebe“ wieder da!
Das Wörterbuch weinte vor Glück.



°°°°°

Graziella Torboli