mercoledì 10 giugno 2015

Fritz Riemann


Aus dem Buch „ Grundformen der Angst“
Von Fritz Riemann


...... und noch einmal zum Thema Angst: Wenn wir uns quälende Ängste auch als Hinweis verstehen, daß wir irgendeiner Fehlhaltung befindlich sind, oder vor einer der große Forderungen des Leben zurückscheuen, einen Entwicklungsschritt nicht wagen, kann uns das helfen, den  Aufforderungscharakter der Angst zu erkennen, über unsere jeweilige Entwicklungsstufe hinauszuwachsen in eine neue Freiheit, zugleich in eine neue Ordnung und Verantwortung.
Dann kann sie uns ihren positiven, schöpferischen Aspekt zeigen und zum Anstoß für eine Wandlung werden.
Wenn es jemand gäbe, der sowohl die Angst vor der Hingabe in echtem Sinne verarbeitet hätte, und sich in liebendem Vertrauen dem Leben und den Mitmenschen öffnen könnte; der zugleich seine Individualität in freier, souveräner Weise zu haben wagte, ohne die Angst, aus schützenden Geborgenheit zu fallen; der weiterhin die Angst vor der Vergänglichkeit angenommen hätte, und dennoch die Strcke seines Leben fruchtbar und sinnvoll zu gestalten vermöchte; und der schließlich die Ordnungen und Gesetze unserer Welt und unseres Leben auf sich nähme, im Bewußtsein ihrer Notwendigkeit und Unausweichlichkeit, ohne die Angst, durch sie in seine Freiheit zu sehr beschnitten zu werden. -
Wenn es einen solchen Menschen gäbe, wir würden ihm zweifellos die höchste Reife und Menschlichkeit zuerkennen müssen.
Aber wenn wir uns dem auch nur eingeschränkt nähern können, erscheint es doch als wesentlich, überhaupt das Bild einer vollen Menschlichkeit und Reife als Zielvorstellung zu haben;  sie ist keine von Menschen erdachte Ideologie, sondern eine Entsprechung der grosse Ordnungen des Weltsystems auf unsere menschlichen Ebene.


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10 juni 2015

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